St. Gertrud
Lübeck – St. Gertrud: Zuhause zwischen Stadtpark und Wakenitz-Ufern
Wenn man morgens die Haustür öffnet und den ersten Atemzug nimmt, riecht man das Wasser. Die Wakenitz, dieser stille Fluss, liegt wie ein silbernes Band vor der Haustür und macht aus jedem Tag einen kleinen Urlaub. St. Gertrud – das ist nicht nur ein Stadtteil, das ist ein Lebensgefühl. Hier, östlich der geliebten Altstadt, spürt man jeden Tag diese einzigartige Mischung aus Geschichte, die in jedem Stein atmet, und der Natur, die sich ihre Räume zurückgeholt hat.

Geschichte, die man mit den Händen greifen kann
Als Kind stand man oft vor dem mächtigen Burgtor und stellte sich vor, wie hier einst die Ritter hindurchritten. Dieses spätgotische Tor aus dem Jahr 1444 – für Lübecker ist es so viel mehr als nur ein Bauwerk. Es ist das Eingangsportal zwischen zwei Welten: der geschäftigen Altstadt mit ihren Touristen und dem ruhigen St. Gertrud mit seinen stillen Gassen und grünen Ecken.
Die Großmütter erzählten von der St. Gertruden-Kapelle, die um 1450 hier draußen vor den Toren stand – damals, als die Pest wütete und die Menschen Zuflucht suchten. Schon damals war St. Gertrud ein Ort der Hoffnung. Das spürt man heute noch, wenn man durch die Straßen geht, vorbei an den prächtigen Villen aus dem 19. Jahrhundert, die wohlhabende Kaufleute hier bauten, als sie die Schönheit der Wakenitzniederung entdeckten.
Das Burgtor war für Jahrhunderte das Nadelöhr zwischen Insel und Festland. Der „Bär“ – diese dreifache Sperranlage mit dem französischen Namen – zeigt, wie ernst die Vorfahren die Verteidigung dieses einzigen Landzugangs nahmen. Wenn man heute hindurchgeht, kann man den Geschichten lauschen, die diese alten Steine erzählen könnten.

Die drei geliebten Welten
Burgtor und Stadtpark – wo die Stadt atmet
Direkt hinter dem erhaltenen Stadttor öffnet sich die grüne Oase: der Stadtpark. Seit 1902 ist er das Wohnzimmer des Stadtteils – zwölf Hektar voller Geheimnisse. Hier spielten Generationen von Kindern zwischen den alten Bäumen, später lagen Jugendliche mit Freunden auf den Wiesen und beobachteten die Wolken. Die Teiche mit ihren Inseln, der Rosengarten, die exotischen Gehölze – jeder Winkel erzählt seine eigene Geschichte.
Die Alleen rundherum säumen die ehemaligen Altenstifte der Kaufleute. Hier spürt man diese typisch hanseatische Mischung aus Wohlstand und sozialer Verantwortung. Und dann ist da die Geschichte von Ida Boy-Ed – dieser vielgelesenen Schriftstellerin, die einst sogar ein Wohnrecht im Burgtor hatte. Wenn man an ihrem früheren Wohnort vorbeikommt, denkt man daran, wie sie hier „unter dem Kupferhelm“ ihre Geschichten schrieb. Allerdings wohnte sie bis zum Ableben nicht direkt im Burgtor, sondern im Zöllnerhaus daneben.

Marli und Brandenbaum – französisches Flair an der Wakenitz
Den Namen „Marli“ verdankt man einem französisch-preußischen Offizier, Egmont Chasot, der im 18. Jahrhundert seinen Gutshof nach „Marly-le-Roi“ bei Paris benannte. Wie romantisch! Heute wandelt man durch grüne Achsen und ruhige Wohnquartiere zwischen Travemünder Allee und Roeckstraße. Der alte Villenbestand erzählt von Zeiten, als hier noch mehr Gärten als Häuser standen. Heute ist der Stadtteil Marli für die Justizvollzugsanstalt Lübeck, den Lübecker Kaufhof, den Drägerpark und das Tor der Hoffnung bekannt. Zu jeder Jahreszeit zählen die Marliteile an der Wakenitz zu den beliebtesten Erholungsgebieten der Lübecker. Hier befindet sich auch einer der größten Balance- und Abenteuerspielplätze der Region, das Naturbad Marli und das alte Bootshaus Marli. Märchenhafte Sonnenuntergänge hinter der Altstadtinsel können von hier aus am Besten beobachtet werden.
Brandenbaum war ursprünglich ein Zusammenschluß mehrerer Höfe und bildet heute in Einheit mit Marli einen der grünsten und beliebtesten Wohnbezirke in Lübeck – Zeugnisse der alten Landwirtschaft, die hier bis 1934 das Bild prägte, finden sich auch heute wieder. Allerdings steht heute vor allem das grüne Herz der Lübecker im Vordergrund und nicht die landwirtschaftlichen Themen. Eine Erhaltungssatzung schützt heute den besonderen Charakter dieser grünen Ecke. Hier findet man alles für den Alltag in Fahrradweite: Wochenmärkte, den Lieblingsbäcker, Kitas für die Nachbarn – und trotzdem ist man in fünf Minuten am Wasser. Ein Erholungsgebiet voller Energie und Lübecker Geschichte ist der Wesloer Wald, der sich direkt am ehemaligen Grenzstreifen zu Nordwestmecklenburg befindet. Hier befindet sich auch der kleine Wesloer See und eines der beliebtesten Wandergebiete sowie Reitstrecken der Lübecker.

Eichholz – der ruhige Rückzugsort
Eichholz ist das Kind der Nachkriegszeit, entstanden in den 1950ern und 60ern, als Wohnraum knapp war. Diese durchgrünte Siedlungslandschaft mit ihren Spielplätzen und dem Schulcampus an den Ufern der Krebskuhle ist pure Wohnlichkeit geworden. Am „Kleinen See“ – dem Naturbad Eichholz – haben Generationen von Eichholzern schwimmen gelernt.
Die Krögerland-Siedlung mit ihren Straßennamen erinnert an die Umbenennungen nach 1945. Geschichte wird hier alltäglich, ohne schwer zu sein. Von hier aus erreicht man über gut ausgebaute Wege den Stadtpark, die Wakenitz oder die Innenstadt – alles in wenigen Minuten.

Leben am Wasser – eine große Familie
Über 41.000 Menschen leben in St. Gertrud, und trotzdem kennt man noch die Nachbarn. Das Besondere? Hier übertreffen die Naturareale sogar die bebauten Flächen – wo gibt es das schon in einer Großstadt? Die Wakenitz ist der „Amazonas des Nordens, das grüne Herz und der Sehnsuchtsort, wenn man mal einige Tage oder Wochen nicht Zuhause war. Bis 1989 verlief am Ostufer die innerdeutsche Grenze – heute kaum vorstellbar, wenn man auf dem Wasser paddelt oder am Ufer entlangwandert.
Hier leben alle zusammen: alteingesessene Lübecker Familien, junge Eltern mit Kinderwagen, Studierende auf dem Weg zur Uni und Senioren, die ihre Stammplätze am Wasser haben. Der Drägerpark – früher privat, heute aller Erholungsraum – lädt zu Picknicks und langen Sommerabenden ein.

Natur, die die Seele streichelt
Wenn man Ruhe braucht, geht man ans Wasser. Die Wakenitz mit ihren schilfgesäumten Ufern und den Seerosenfeldern ist der Kraftplatz vieler St. Gertruder. Von den Bootsstegen aus paddelt man flussaufwärts zum Ratzeburger See oder einfach nur eine Runde, um die Gedanken zu sortieren. Die Uferwege sind beliebte Joggingstrecken – hier atmet man frei.
Das Naturschutzgebiet Schellbruch und der Stadtwald Lauerholz sind wie verwunschene Märchenwälder. Hier wandert man mit der Familie, entdeckt seltene Vögel und sammelt im Herbst Kastanien mit den Kindern. Die traditionellen Naturbäder an der Wakenitz – diese Tradition reicht bis 1899 zurück – sind im Sommer das zweite Wohnzimmer.
Und dann ist da noch der Geheimtipp: Gothmund, das reetgedeckte Fischerdorf. Die Tradition der Fischer in Gothmund ist seit 1502 belegt. Heute sind die reetgedeckten Katen ein malerisches Wohngebiet und beliebtes Fotomotiv. Der kleine Naturhafen versteckt sich hinter Schilf wie in einem Märchen, und der Treidelstieg an der Trave erzählt von Zeiten, als hier noch Schiffe „getreidelt“ wurden. Wenn man diesen stillen Weg entlanggeht, vergisst man die Welt ringsum.
Shopping mit Herz und Kultur zum Anfassen
Große Einkaufszentren sucht man in St. Gertrud vergeblich – und das ist gut so. Lediglich der Kaufhof in Lübeck Marli und die Gewerbegebiete Gleisdreieck und Karlshof bieten umfassende Nahversorgungszentren.
Die Nähe zur Altstadt ist deswegen nicht nur wegen Freizeitorientierungen unschlagbar: Über zwei Brücken ist man in der Hüxstraße mit ihren über 100 individuellen Läden, am Markt oder in einem der Museen. Kultur, Shopping, Schlemmen und Alltag fließen hier zusammen wie Trave, Kanal und Wakenitz.
Alltag, der sich leicht anfühlt
Der Gustav-Radbruch-Platz am Burgfeld und der Kaufhof sind die Verkehrsknotenpunkte – von hier fahren die Busse in alle Richtungen. Aber am schönsten und meist auch am schnellsten ist es mit dem Rad. Die alten Alleen und die Uferwege sind wie geschaffen für entspannte Fahrradtouren. Wer mit dem Auto kommt, parkt hier entspannter als in der Altstadt. Lübeck wurde in den vergangenen 20 Jahren immer mehr zur fahrradfreundlichen Stadt weiterentwickelt.
Schulen, Kitas, Ärzte – alles ist da und alles ist nah. Kinder können zu Fuß zur Schule, nachmittags im Stadtpark oder Drägerpark spielen und trotzdem in wenigen Minuten bei den Großeltern in der Altstadt sein. Das ist Lebensqualität, die man spürt.
St. Gertrud ist die perfekte Balance: Geschichte, die lebendig ist, Natur, die die Seele berührt, und Alltag, der funktioniert. Hier spürt man jeden Tag diese besondere „Scharnierlage“ zwischen der geschäftigen Altstadtinsel und dem ruhigen Umland. Früher war das der nördliche Landzugang zur Stadt – heute ist es einfach Zuhause am schönsten Fluss der Welt.

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